Schulterschmerzen beim Arm heben: Verdacht auf Impingement

Die Schulter ist unser beweglichstes und anatomisch ein äußerst komplexes Gelenk. Schmerzen im Schultergelenk treten häufig auf und können verschiedene Ursachen haben. Unter anderem können Fehl- oder Überbelastungen, Verschleiß oder muskuläre Ungleichgewichte zu Einschränkungen der Beweglichkeit führen und Schmerzen im Schultergelenk auslösen, die bis in den Arm ausstrahlen. Die häufigste Erkrankung der Schulter ist das Impingement-Syndrom, das mit Schmerzen beim Arm heben einhergeht und das Anschlagen der Schultersehnen, der sog. Rotatorenmanschette, am seitlichen Schulterdach beschreibt und mit einer Erkrankung der Schultersehnen verbunden ist.

Alle Informationen zum Impingement-Syndrom

Schmerzen in der Schulter beim Arm heben können z. B. auf ein Impingement-Syndrom oder ein Engpass-Syndrom hinweisen. Übersetzt bedeutet Impingement Aufprall oder Zusammenstoß. Beim klassischen Impingement-Syndrom der Schulter prallt die Supraspinatusssehne der Rotatorenmanschette am Schulterdach (Akromion) an, was zu einem Beschwerdekomplex, dem Impingement-Syndrom, u. a. mit Schmerzen beim seitlichen Heben des Arms, führen kann.

Bei anhaltenden oder wiederholten Schulterschmerzen sollten frühzeitig erfahrene Schulterspezialisten aufgesucht werden, die die Ursache der Schmerzen feststellen und eine entsprechende Behandlung der betroffenen Schulter einleiten können. Die meisten Engpass-Syndrome und Schmerzen an der Schulter können unsere Schulterspezialisten erfolgreich konservativ behandeln. Hat die konservative Therapie keinen Erfolg, können unsere erfahrenen Schulterspezialisten wahrscheinlich mit einer Schulter-Operation helfen, die in der Regel ambulant minimal-invasiv mittels Arthroskopie durchgeführt werden kann.

Ursachen: Woher kommt der Schmerz in der Schulter beim Arm heben?

Schmerzen beim Anheben des Arms können verschiedene Ursachen haben. Allein die genaue Befragung (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung erlauben einem Schulterspezialisten bereits häufig, eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Diese wird durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und MRT weiter abgeklärt und die Diagnose damit in der Regel gesichert. Oft handelt es sich um ein Impingement-Syndrom (Engpass-Syndrom), das akute, wiederholte oder chronische Schulter-Schmerzen verursachen kann. Die häufigsten Ursachen eines Impingement-, oder Engpass-Syndroms der Schulter sind im Wesentlichen:

Über- oder Fehlbelastung: Häufig wiederholtes Anheben des Arms über den Kopf, etwa durch bestimmte Sportarten, Übungen oder berufliche Tätigkeiten, kann das Risiko für ein Impingement-Syndrom erhöhen. Denn bei ungewöhnlich häufigen Über-Kopf-Bewegungen mit entsprechender Über- oder Fehlbelastung der Schultersehnen können die Sehnen der Rotatorenmanschette immer wieder am Schulterdach anprallen. Durch die Reibung können Entzündungen verursacht werden und es kann zu einem Impingement-Syndrom kommen.

Muskuläre Dysbalance: Die Schulter ist ein überwiegend muskulär geführtes Gelenk. So kann ein Ungleichgewicht zwischen den Muskeln im Arm- und Schulterbereich ein funktionelles Engpass-Syndrom begünstigen. Zu schwache hinten gelegene Muskeln und eine übermäßige Dominanz vorne gelegener Muskeln können beispielsweise zu einem Impingement-Syndrom und Schulterschmerzen führen.

Schlechte Körperhaltung: Wir arbeiten in unserem Leben sehr häufig nach vorne, insbesondere am Schreibtisch ist das der Fall. Dabei können sich die Brustmuskeln verkürzen und den Oberarmkopf in der Schulter unnatürlich nach vorne ziehen. Dort reiben die Schultersehnen dann an der vorderen Schulterbegrenzung, prallen dort an und entzünden. Das Resultat kann ein vorderes Impingement- und Engpassproblem im Schultergelenk sein, das zu Schmerzen führen kann.

Arthrose der Schulter am Schultereckgelenk: Nicht selten ist eine Arthrose des Schultereckgelenks am Schulterdach, die das Gelenk verdickt, der Grund für eine Einengung unter dem Schulterdach und damit des Sehnenkanals der Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette. Durch dieses mechanische Engpass-Syndrom und den Druck, den das verdickte Schultereckgelenk auf die Supraspinatussehne ausübt, kann diese z. B. durch die verminderte Durchblutung ihre Tragfähigkeit verlieren, auffasern, letztendlich reißen und chronische Schulterschmerzen verursachen. Ein Riss der Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette kann durch die Schwächung der Sehne bereits bei einer Bagatelle, wie beim z. B. dem Heben eines Kasten Wassers, eintreten.

Verletzungen: Veraltete Schulterverletzungen, u. a. Auskugelungen des Schultergelenks (Luxation) oder wiederholte Microverletzungen beim Über-Kopf-Sport, können beispielsweise durch nicht ausgeheilte Kapsel-Band-Verletzungen und verbleibende Instabilitäten das Risiko eines Impingementsyndroms erhöhen und z. B. Schmerzen beim Arm heben verursachen.

Test, wenn die Schulter schmerzt: Bei einem klassischen Schulterimpingement ist das Abspreizen des betroffenen Arms meistens im Winkel von 60 bis 120° schmerzhaft und kann ein Hinweis für diese Erkrankung sein.

Symptome für ein Impingement-Syndorm (Engpass-Syndrom) der Schulter

Unter einem Impingement-Syndrom der Schulter versteht man vereinfacht gesagt einen Komplex von Symptomen, u. a. Schmerzen beim seitlichen Heben des Arms, die auf eine entzündliche Reizung der Sehnen der Rotatorenmanschette hinweisen können. Berichten Betroffene über immer wiederkehrende Schulterschmerzen über einen langen Zeitraum, spricht das für chronische Schulterschmerzen. Oft werden die Schmerzen nachts stärker empfunden und können den Schlaf beeinträchtigen. Manchmal können zusätzlich auch Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich auftreten.

Neben den Schmerzen zählen typische Bewegungseinschränkungen der Schulter zu den Untersuchungsbefunden der körperlichen Untersuchung durch den Schulterspezialisten. Diese können bis zu einer sogenannten sekundären Schultersteife führen. Davon abzugrenzen ist die eigenständige Erkrankung der primären Schultersteife (Frozen Shoulder), die eine andere Therapie erfordert. Beim Impingement sind das Anheben des Arms über den Kopf oder seitliche Bewegungen schmerzhaft und manchmal nicht mehr möglich. Oft wird eine Kraftlosigkeit im Arm empfunden und bei der körperlichen Untersuchung festgestellt. Betroffene schildern beim Impingement-Syndrom auch manchmal eine Schwäche und Instabilität in der Schulter. Zudem können mitunter knirschende oder knisternde Geräusche oder ein Reiben in der Schulter gehört oder bei Bewegungen gefühlt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch bei anderen Schultererkrankungen auftreten können. Daher ist eine genaue Diagnose durch einen erfahrenen Schulterspezialisten wichtig, um die zugrunde liegende Ursache der Schulterbeschwerden exakt zu ermitteln und eine geeignete, individuelle Therapie einzuleiten.

Behandlung eines Impingements durch unsere Schulterspezialisten

Konservative Behandlung des Engpass-Syndroms

Die Behandlung eines Impingements erfolgt in unserer Praxis zunächst konservativ. Ziel dabei ist die schnelle Linderung der akuten Schulterschmerzen und eine nachhaltige Genesung. Je nach Stärke und Ausprägung der Entzündungen und der Beschwerden können unsere Schulterspezialisten in Abhängigkeit von der genauen Diagnose verschiedene konservative Behandlungen anwenden:

Eine besondere Methode, die wir in unserer Praxis erfolgreich anbieten, ist die Therapie mit Eigenplasma (PRP – Platelet-rich-plasma). Sie gehört zu den neuen Methoden (orthobiologische bzw. orthomolekulare Methoden), mit denen die Fähigkeiten körpereigener Stoffe genutzt werden sollen. Hierbei entfallen alle pharmazeutischen Zusätze. Für diese Therapie entnehmen wir etwas Blut, um in den Blutplättchen enthaltene Wachstumsfaktoren und entzündungshemmende Stoffe zu gewinnen und anzureichern. Anschließend können wir das bioaktive Konzentrat direkt in die Schulter einbringen. Dort täuscht das Eigenplasma dem Körper eine Verletzung vor, sodass die eigenen Reparaturmechanismen aktiviert werden (Stammzellen, die neues Gewebe, Sehnengewebe, Gefäße erschaffen) und einen aufbauenden Stoffwechsel einleiten können.
Gezielte physiotherapeutische Übungen können erheblich dazu beitragen, die unerwünschten Auswirkungen des Impingement-Syndroms zu minimieren. Durch spezifische Aktivierung bestimmter Muskelgruppen kann der fehlerhafte Stand des Oberarmkopfes korrigiert und dadurch der Raum unterhalb des Schulterdachs funktionell erweitert werden. Dadurch wird der Druck auf das betroffene Gewebe reduziert und Entzündungen im Schultergelenk können abklingen. Durch den gezielten Muskelaufbau in der Region der Rotatorenmanschette kann eine verbesserte Stabilität und Führung des Schultergelenks erreicht werden, wodurch die belastete Sehne entlastet wird. Es ist wichtig, dass die Übungen korrekt durchgeführt werden, so dass die Übungen zunächst unter Anleitung qualifizierter Physiotherapeuten durchgeführt werden und korrekt erlernt in Eigenregie intensiv fortgeführt werden sollten. Wir bieten diagnostisch zusätzlich eine EMG (Elektromyografische) gestützte Muskelfunktionsanalyse an, um die Zielvorgaben an die Physiotherapie zu präzisieren.
Die Stoßwellentherapie kann dazu beitragen, die schmerzhaften Symptome zu lindern und einen Regenerationsprozess einzuleiten. Bei der Behandlung werden die Stoßwellen gezielt auf den erkrankten Sehnenbereich gerichtet. Dort regen sie z. B. die Auflösung von Kalkablagerungen an, die der Körper dann im Laufe der Zeit abbauen kann. Die Nachheilung beträgt etwa 3 Monate. In der Regel sind drei bis fünf Stoßwellen-Anwendungen erforderlich, um eine Wirkung mit der Stoßwellentherapie zu erzielen.

Operative Behandlung: Operation am Schultergelenk

Wenn die Schmerzen im Schultergelenk trotz konservativer Maßnahmen fortschreiten, können wir das Impingement-Syndrom operativ behandeln. Bei der sogenannten Dekompression wird der Druck von der Sehne entfernt, indem der Operateur etwas Knochen unter dem Schulterdach abträgt, der die Sehne einengt. Wenn nötig, können im Gelenk z. B. Knorpelschäden zusätzlich geglättet werden. Ggf. können auch die Sehne der Rotatorenmanschette gezielt stimuliert oder Sehnenrisse genäht werden. Auch die Wiederanheftung (Reinsertion) einer abgerissenen Sehne ist möglich. Die Schultereckgelenksarthrose kann ebenfalls arthroskopisch therapiert werden. In der Regel erfolgen die Schulter Operationen minimal invasiv ambulant.

Bei Schulteroperationen kommt es u. a. auf die Erfahrung des Operateurs an. Schließlich machen zahlreiche Muskeln, das knöcherne Schulterdach mit dem AC Gelenk, die Sehnen der Rotatorenmanschette und die lange Bizepssehne die Schulter zu einem hochkomplexen Gelenk. Die operativ tätigen Fachärzte in unserer Praxis sind seit z. T. mehr als 25 Jahren Routiniers für operative Eingriffe an der Schulter. Somit sind Patienten in besten Händen, wenn die Schmerzen in der Schulter nur durch eine Operation langfristig gelindert werden können.

Behandelnde Ärzte: Schulterspezialisten Dr. med. Michael Marquardt, Dr. med. Peter Kutzim und Dr. univ. Saraj. Artan Pulja

Dr. med. Peter Kutzim
Orthopädie, Sportmedizin, Akupunktur

Partner

Dr. med. Michael Marquardt
Chirurgie, Unfallchirurgie und Sportmedizin

Partner

Als erfahrene Schulterspezialisten stehen Dr. med. Michael Marquardt, Dr. med. Peter Kutzim und Dr. univ. Saraj. Artan Pulja in unserer Praxis zur Verfügung. Alle OCS Fachärzte behandeln das Impingement konservativ. In vielen Fällen kann durch die konservativen Methoden ein operativer Eingriff vermieden werden. Bei Notwendigkeit einer Schulteroperation und nach ausführlicher Beratung mit den betroffenen Patienten kann eine OP fachkundig und fein säuberlich mit hohem Hygienestandard durchgeführt werden, in der Regel ambulant. Die OCS Schulterspezialisten führen selbstverständlich auch Nachbehandlungen durch und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung – ganz im Dienst der Patienten.

Dr. (univ. Saraj.) Artan Pulja
Orthopädie und Sportmedizin

Angestellter Arzt

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