Schulterschmerzen beim Arm heben: Verdacht auf Impingement
Die Schulter ist unser beweglichstes und anatomisch ein äußerst komplexes Gelenk. Schmerzen im Schultergelenk treten häufig auf und können verschiedene Ursachen haben. Unter anderem können Fehl- oder Überbelastungen, Verschleiß oder muskuläre Ungleichgewichte zu Einschränkungen der Beweglichkeit führen und Schmerzen im Schultergelenk auslösen, die bis in den Arm ausstrahlen. Die häufigste Erkrankung der Schulter ist das Impingement-Syndrom, das mit Schmerzen beim Arm heben einhergeht und das Anschlagen der Schultersehnen, der sog. Rotatorenmanschette, am seitlichen Schulterdach beschreibt und mit einer Erkrankung der Schultersehnen verbunden ist.
Alle Informationen zum Impingement-Syndrom
Schmerzen in der Schulter beim Arm heben können z. B. auf ein Impingement-Syndrom oder ein Engpass-Syndrom hinweisen. Übersetzt bedeutet Impingement Aufprall oder Zusammenstoß. Beim klassischen Impingement-Syndrom der Schulter prallt die Supraspinatusssehne der Rotatorenmanschette am Schulterdach (Akromion) an, was zu einem Beschwerdekomplex, dem Impingement-Syndrom, u. a. mit Schmerzen beim seitlichen Heben des Arms, führen kann.
Ursachen: Woher kommt der Schmerz in der Schulter beim Arm heben?
Schmerzen beim Anheben des Arms können verschiedene Ursachen haben. Allein die genaue Befragung (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung erlauben einem Schulterspezialisten bereits häufig, eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Diese wird durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und MRT weiter abgeklärt und die Diagnose damit in der Regel gesichert. Oft handelt es sich um ein Impingement-Syndrom (Engpass-Syndrom), das akute, wiederholte oder chronische Schulter-Schmerzen verursachen kann. Die häufigsten Ursachen eines Impingement-, oder Engpass-Syndroms der Schulter sind im Wesentlichen:
Über- oder Fehlbelastung: Häufig wiederholtes Anheben des Arms über den Kopf, etwa durch bestimmte Sportarten, Übungen oder berufliche Tätigkeiten, kann das Risiko für ein Impingement-Syndrom erhöhen. Denn bei ungewöhnlich häufigen Über-Kopf-Bewegungen mit entsprechender Über- oder Fehlbelastung der Schultersehnen können die Sehnen der Rotatorenmanschette immer wieder am Schulterdach anprallen. Durch die Reibung können Entzündungen verursacht werden und es kann zu einem Impingement-Syndrom kommen.
Muskuläre Dysbalance: Die Schulter ist ein überwiegend muskulär geführtes Gelenk. So kann ein Ungleichgewicht zwischen den Muskeln im Arm- und Schulterbereich ein funktionelles Engpass-Syndrom begünstigen. Zu schwache hinten gelegene Muskeln und eine übermäßige Dominanz vorne gelegener Muskeln können beispielsweise zu einem Impingement-Syndrom und Schulterschmerzen führen.
Schlechte Körperhaltung: Wir arbeiten in unserem Leben sehr häufig nach vorne, insbesondere am Schreibtisch ist das der Fall. Dabei können sich die Brustmuskeln verkürzen und den Oberarmkopf in der Schulter unnatürlich nach vorne ziehen. Dort reiben die Schultersehnen dann an der vorderen Schulterbegrenzung, prallen dort an und entzünden. Das Resultat kann ein vorderes Impingement- und Engpassproblem im Schultergelenk sein, das zu Schmerzen führen kann.
Arthrose der Schulter am Schultereckgelenk: Nicht selten ist eine Arthrose des Schultereckgelenks am Schulterdach, die das Gelenk verdickt, der Grund für eine Einengung unter dem Schulterdach und damit des Sehnenkanals der Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette. Durch dieses mechanische Engpass-Syndrom und den Druck, den das verdickte Schultereckgelenk auf die Supraspinatussehne ausübt, kann diese z. B. durch die verminderte Durchblutung ihre Tragfähigkeit verlieren, auffasern, letztendlich reißen und chronische Schulterschmerzen verursachen. Ein Riss der Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette kann durch die Schwächung der Sehne bereits bei einer Bagatelle, wie beim z. B. dem Heben eines Kasten Wassers, eintreten.
Verletzungen: Veraltete Schulterverletzungen, u. a. Auskugelungen des Schultergelenks (Luxation) oder wiederholte Microverletzungen beim Über-Kopf-Sport, können beispielsweise durch nicht ausgeheilte Kapsel-Band-Verletzungen und verbleibende Instabilitäten das Risiko eines Impingementsyndroms erhöhen und z. B. Schmerzen beim Arm heben verursachen.
Test, wenn die Schulter schmerzt: Bei einem klassischen Schulterimpingement ist das Abspreizen des betroffenen Arms meistens im Winkel von 60 bis 120° schmerzhaft und kann ein Hinweis für diese Erkrankung sein.
Symptome für ein Impingement-Syndorm (Engpass-Syndrom) der Schulter
Unter einem Impingement-Syndrom der Schulter versteht man vereinfacht gesagt einen Komplex von Symptomen, u. a. Schmerzen beim seitlichen Heben des Arms, die auf eine entzündliche Reizung der Sehnen der Rotatorenmanschette hinweisen können. Berichten Betroffene über immer wiederkehrende Schulterschmerzen über einen langen Zeitraum, spricht das für chronische Schulterschmerzen. Oft werden die Schmerzen nachts stärker empfunden und können den Schlaf beeinträchtigen. Manchmal können zusätzlich auch Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich auftreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch bei anderen Schultererkrankungen auftreten können. Daher ist eine genaue Diagnose durch einen erfahrenen Schulterspezialisten wichtig, um die zugrunde liegende Ursache der Schulterbeschwerden exakt zu ermitteln und eine geeignete, individuelle Therapie einzuleiten.
Behandlung eines Impingements durch unsere Schulterspezialisten
Konservative Behandlung des Engpass-Syndroms
Die Behandlung eines Impingements erfolgt in unserer Praxis zunächst konservativ. Ziel dabei ist die schnelle Linderung der akuten Schulterschmerzen und eine nachhaltige Genesung. Je nach Stärke und Ausprägung der Entzündungen und der Beschwerden können unsere Schulterspezialisten in Abhängigkeit von der genauen Diagnose verschiedene konservative Behandlungen anwenden:
Operative Behandlung: Operation am Schultergelenk
Wenn die Schmerzen im Schultergelenk trotz konservativer Maßnahmen fortschreiten, können wir das Impingement-Syndrom operativ behandeln. Bei der sogenannten Dekompression wird der Druck von der Sehne entfernt, indem der Operateur etwas Knochen unter dem Schulterdach abträgt, der die Sehne einengt. Wenn nötig, können im Gelenk z. B. Knorpelschäden zusätzlich geglättet werden. Ggf. können auch die Sehne der Rotatorenmanschette gezielt stimuliert oder Sehnenrisse genäht werden. Auch die Wiederanheftung (Reinsertion) einer abgerissenen Sehne ist möglich. Die Schultereckgelenksarthrose kann ebenfalls arthroskopisch therapiert werden. In der Regel erfolgen die Schulter Operationen minimal invasiv ambulant.
Behandelnde Ärzte: Schulterspezialisten Dr. med. Michael Marquardt, Dr. med. Peter Kutzim und Dr. univ. Saraj. Artan Pulja
Dr. med. Peter Kutzim
Orthopädie, Sportmedizin, Akupunktur
Partner
Dr. med. Michael Marquardt
Chirurgie, Unfallchirurgie und Sportmedizin
Partner
Als erfahrene Schulterspezialisten stehen Dr. med. Michael Marquardt, Dr. med. Peter Kutzim und Dr. univ. Saraj. Artan Pulja in unserer Praxis zur Verfügung. Alle OCS Fachärzte behandeln das Impingement konservativ. In vielen Fällen kann durch die konservativen Methoden ein operativer Eingriff vermieden werden. Bei Notwendigkeit einer Schulteroperation und nach ausführlicher Beratung mit den betroffenen Patienten kann eine OP fachkundig und fein säuberlich mit hohem Hygienestandard durchgeführt werden, in der Regel ambulant. Die OCS Schulterspezialisten führen selbstverständlich auch Nachbehandlungen durch und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung – ganz im Dienst der Patienten.
Dr. (univ. Saraj.) Artan Pulja
Orthopädie und Sportmedizin
Angestellter Arzt